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Charité Spin-off Recovery Cat startet mit Impact Investoren

Berlin, 1. Februar 2023: Recovery Cat, eine Ausgründung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité, gewinnt den Impact Funds von IBB Ventures, Springboard Health Angels und ein Family Office aus Heidelberg als Investoren. Mit dem investierten Kapital soll die ambulante psychiatrische Versorgung von ca. 6 Millionen Menschen in Deutschland mit schweren psychischen Erkrankungen grundlegend verbessert werden.

Das Start-Up Recovery Cat hat es sich zum Ziel gesetzt, mit einer digitalen Plattform zur Therapieplanung und Symptom-Messung Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder Bipolar-affektiver Störung zu unterstützen. Diese Patientengruppe ist bislang kaum im Fokus der digitalen Versorgung und wird bei den bisher verfügbaren Angeboten häufig sogar ausgeschlossen, obwohl der Bedarf riesig ist: „Es werden oft stark wirksame Medikamente verschrieben, die häufig auch Nebenwirkungen haben. Das kann dazu führen, dass Patient:innen die Therapie nach wenigen Wochen abbrechen, was erneute Krisen und Krankenhausaufenthalte zur Folge hat“,  beschreibt Alissa M. Rohrbach, Mitgründerin und CEO, die Problematik.

Für eine erfolgreiche Therapie muss die passende Kombination und Dosierung der Medikamente über einen längeren Zeitraum für jeden Patienten individuell eingestellt werden, um eine gute Balance zwischen der Reduktion der Symptome und der Stärke der Nebenwirkungen zu finden. „Unsere Software macht Informationen sichtbar, die bisher in der Blackbox zwischen den Behandlungsterminen verschwanden. Nun können wir sowohl Patient:innen als auch Behandlerteams datenbasiert unterstützen, Therapieverläufe besser einzuschätzen und frühzeitig auf Krisen zu reagieren”, so Rohrbach. 

Ute Mercker, Investment Director bei IBB Ventures, begründet das Engagement des Impact Fonds wie folgt: „Die Vielzahl der digitalen Angebote für mentale Gesundheit erstreckt sich bisher nicht auf diese Patientengruppe, obwohl gerade hier ein sehr hoher Leidensdruck bei den Patienten und ihren Familien besteht. Eine digitale Unterstützung kann stationäre (Wieder-) Aufnahmen reduzieren und die Betroffenen, deren Familien und das Gesundheitssystem stark entlasten.“

Im Kern der Software steht ein Behandlungskonzept, Measurement-based-Care (MBC), welches in anderen Bereichen der Medizin seit langem erfolgreich eingesetzt wird. So messen z.B. Patient:innen mit Diabetes kontinuierlich ihren Blutzuckerspiegel, um darauf reagieren zu können. “Im Bereich Psychiatrie fehlten bisher die Tools, um Therapieziele kontinuierlich messbar zu machen. Recovery Cat bietet genau diese Möglichkeit, damit kritische Entscheidungen, wie ein Wechsel der Medikation, nicht nur auf Einschätzungen zu einem einzelnen Zeitpunkt während der ärztlichen Kontakte basieren“, erklärt Dr. Jakob Kaminski, Mediziner und Mitgründer von Recovery Cat, der als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie seit Jahren Patient:innen mit schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie und schwere depressive Störungen an der Charité behandelt.

Der von Recovery Cat verfolgte Ansatz bietet, neben dem kontinuierlichen Monitoring des Krankheitsverlaufs, auch die Möglichkeit zur kollaborativen Therapieplanung und empowert damit die Patient:innen. „Unsere Mission ist es, Menschen mit schweren psychiatrischen Diagnosen in der Behandlung gerecht zu werden und ihre Selbstbestimmung zu fördern“, erklärt Dennis Stratmann, der als zertifizierter Genesungsbegleiter die Produktentwicklung unterstützt. „Durch tägliche Therapie Check-Ins und Visualisierung der Daten im Verlauf bekommen sie ein Gefühl dafür, was ihnen guttut und an welchen Punkten sich eine erneute Krise ankündigt – das wiederum steigert das Selbstmanagement und die Adhärenz.“

Erste Kliniken nutzen die Software bereits innerhalb einer Studie, ein Soft-Launch ist für Q1 2023 geplant. Mit dem Seed Funding möchte Recovery Cat die Zertifizierung der  Lösung als Medizinprodukt finalisieren sowie erste Verträge mit Kassen für eine Rückerstattung sowie B2B Verträge mit Kliniken schließen. Für 2023 sind außerdem weitere klinische Studien sowie die Entwicklung von statistischen Methoden zur besseren Einschätzung der Therapieverläufe geplant.

Über Recovery Cat

Recovery Cat ist ein Spin-Off der Charité, Universitätsmedizin Berlin und des BIH (Berlin Institute of Health) aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Mitte. Hier behandelt Dr. Jakob Kaminski, CMedO, seit Jahren Patient:innen mit schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie und Bipolar-affektiver Störung. Gemeinsam mit Alissa M. Rohrbach, CEO und Klinische Psychologin, sowie Andreas Pittrich, CTO, gründete er aus der Praxis heraus Recovery Cat.

Ansprechpartnerin

Alissa M. Rohrbach, CEO
Digital Labs, BIH@Charité
Bertolt-Brecht-Platz 3
10117 Berlin

Tel: +49 (0)3054085821
Mail: alissa@recovery.cat 

Über Springboard Health Angels

Springboard Health Angels (SHA) ist ein Business Angel Kollektiv aus Berlin, das sich aus Experten im Bereich Digital Health zusammensetzt und in Health Tech-Startups in der Frühphase investiert. SHA fokussieren sich auf Innovationen im Gesundheitswesen, die sowohl direkt auf die Gesundheit der Patienten abzielt als auch auf die Verbesserung von Qualität, Effizienz und den Zugang zur Versorgung. Das Kollektiv investiert in Europa, den USA und Israel.

Über IBB Ventures

IBB Ventures (www.ibbventures.de) stellt seit 1997 Risikokapital für innovative Berliner Unternehmen zur Verfügung und hat sich als Marktführer in der Frühphasenfinanzierung in Berlin etabliert. Die Mittel werden vorrangig für die Entwicklung und Markteinführung innovativer Produkte oder Dienstleistungen sowie für Geschäftskonzepte in der Kreativwirtschaft eingesetzt. Neben den beiden VC-Fonds für Technologie- und Kreativunternehmen mit einem Volumen von 90 Mio. EUR befindet sich seit 2022 zusätzlich ein mit 30 Mio. EUR ausgestatteter Impact VC Fonds in der Investitionsphase. Alle drei VC-Fonds werden aus Mitteln der Investitionsbank Berlin (IBB) und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), verwaltet durch das Land Berlin, finanziert. IBB Ventures hat bereits in mehr als 260 Berliner Unternehmen investiert; in Konsortien mit Partnern erhielten die Startups mehr als 1,8 Milliarden Euro, wovon IBB Ventures mehr als 275 Millionen Euro als Lead-, Co-Lead- oder Co-Investor investiert hat. IBB Ventures ist die Dachmarke für die VC-Aktivitäten der IBB Beteiligungsgesellschaft.

Ansprechpartnerin

Hannah-Sophie Braun
IBB Ventures
Bundesallee 210
10719 Berlin

Tel: +49 (0)30 2125 3201
Mail: info@ibbventures.de