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Aignostics schließt €5m Seed-Finanzierung ab um KI-basierte Lösungen für die Pathologie voranzutreiben

BERLIN, 28. August 2020 – Aignostics, eine Ausgründung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Berlin Institute of Health (BIH), die KI-basierte Lösungen für die Pathologie entwickelt, hat heute den Abschluss einer €5m Seed-Finanzierung bekanntgegeben. Böhringer Ingelheim Venture Fund (BIVF) agierte dabei als Leadinvestor, mit Beteiligung des High-Tech Gründerfonds (HTGF), dem VC Fonds Technologie der IBB Beteiligungsgesellschaft, sowie Future Capital.

Formal begann die Entwicklung von Aignostics Anfang 2018, als Forscher der Charité und der TU Berlin in das Digital Health Accelerator (DHA) Programm des BIH aufgenommen wurden, um ihre innovative Forschung in KI-basierter Pathologie und “Explainable AI” in eine Ausgründung weiterzuentwickeln.

Der Grundstein für Aignostics wurde jedoch schon viel früher gelegt, durch Prof. Frederick Klauschen, stellv. Direktor des Instituts für Pathologie der Charité, sowie Forschern der Fraunhofer Gesellschaft und der TU Berlin, unter der Leitung von Prof. Klaus-Robert Müller, Leiter des Berliner Zentrums für Maschinelles Lernen (BZML), die ihr erstes Patent für KI-basierte Pathologie bereits 2011 anmeldeten. Prof. Klauschen, der neben Medizin auch Physik studiert hat, hat das Potenzial von KI für die Pathologie früh erkannt. “Während Pathologen ausgezeichnet darin sind die morphologischen Merkmale von Gewebe in einzelnen Proben umfassend zu analysieren, ist KI besonders gut geeignet um einzelne Merkmale standardisiert und quantitativ zu evaluieren, sowie Zusammenhänge in größeren Datenmengen, wie zum Beispiel klinischen Studien, aufzudecken”, erklärt Prof. Klauschen.

Für ein solches Aufdecken von neuen Zusammenhängen eignet sich die proprietäre “Explainable AI”-Plattform von Aignostics besonders gut. Sie basiert auf Forschung der Fraunhofer Gesellschaft, der Charité und der TU Berlin und erlaubt es das oftmals kritisierte “Black-Box”-Problem von KI in der Pathologie zu überwinden. “Explainable AI ist ein neues, spannendes Feld in der modernen KI-Forschung mit viel Potenzial sowohl für die Wissenschaft als auch die Industrie”, so Prof. Müller. “Wir können zum Beispiel unsere KI mit Gewebeproben trainieren, bei denen ein positives beziehungsweise negatives Therapie-Ansprechen vorliegt. Anschließend können wir uns von der KI graphisch “erklären” lassen welche morphologischen Eigenschaften die positiven Fälle von den negativen Fällen unterscheiden”, erläutert Dr. Maximilian Alber, CTO der Aignostics, weiter. “Diese Technologie ist nicht nur für die Routine-Diagnostik essenziell, wo sie helfen kann das Funktionieren von KI-Anwendungen zu verifizieren, sondern ist auch ein sehr interessanter Ansatz, um potenzielle neue Biomarker zu finden welche Therapie-Ansprechen voraussagen können”, fügt Prof. Klauschen hinzu.

„Was uns einzigartig macht, ist aber nicht nur unsere Technologie, sondern auch unsere Organisationsstruktur. Wir haben umfassenden Zugang zu multimodalen Daten sowie Pathologen, wodurch wir maßgeschneiderte Algorithmen für verschiedenste Fragestellungen entwickeln können, von der Diagnostik über die Forschung bis hin zu CDx. Außerdem ist unsere enge Vernetzung mit der Charité und der TU Berlin ein großer Vorteil, da wir unsere Anwendungen im konstanten Austausch mit Informatikern, Forschern, sowie Pathologen als “End User” entwickeln“, erklärt Viktor Matyas, CEO der Aignostics. „Wir sind außerdem sehr dankbar für die Unterstützung durch die Charité, das BIH und Ascenion, ohne die wir nicht so weit gekommen wären”, so Matyas weiter.

Aignostics wird die Finanzierung verwenden, um das Portfolio in der Pharma-Forschung auszubauen sowie längerfristige Projekte zu finanzieren, die auf die Entwicklung von Companion/Complementary Diagnostics (CDx) für die Routine-Diagnostik abzielen. “Wir finden den Ansatz von Aignostics sehr vielversprechend und denken, dass durch die spezifischere Diagnostik eine personalisierte, effektivere Behandlung für Patienten ermöglicht wird“, so Dr. Alexander Ehlgen von BIVF.

Über Boehringer Ingelheim Venture Fund GmbH:

Der Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF) fördert early-stage Forschung und Technologien durch strategische Investitionen. Mit einem Volumen von 300 Mio. Euro investiert der BIVF in Biotech und Start-up Unternehmen, die das Potential haben bahnbrechende Technologien zu entwickeln. Das BIVF-Portfolio besteht zurzeit aus 34 Unternehmen. Überdies unterstützt der BIVF die Gründung neuer Unternehmen basierend auf vielversprechenden Forschungsprojekten an Universitäten oder akademischen Einrichtungen. Das Interesse des BIVF an jungen, Technologie orientierten Unternehmen ist Ausdruck seines Engagements zur Förderung innovativer Ideen und neuer wissenschaftlicher Ansätze. Damit schafft der BIVF Opportunitäten für Boehringer Ingelheim in neue Geschäftsfelder zu expandieren mit einem Fokus auf den Bereichen Onkologie, Regenerative Medizin, Infektionserkrankungen und Digital Health.

www.boehringer-ingelheim-venture.com

Über den High-Tech Gründerfonds

Der Seedinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Start-ups mit Wachstumspotential. Mit einem Volumen von rund 900 Mio. Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem internationalen Partner-Netzwerk hat der HTGF seit 2005 fast 600 Start-ups begleitet. Sein Team aus erfahrenen Investment Managern und Start-up-Experten unterstützt die jungen Unternehmen mit Know-how, Unternehmergeist und Leidenschaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Gründungen aus den Bereichen digitale Geschäftsmodelle, Industrial-Tech, Life Sciences, Chemie und angrenzende Geschäftsfelder. Über 2,5 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in mehr als 1.600 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 100 Unternehmen erfolgreich verkauft.

Zu den Investoren der Public-Private-Partnership zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, KfW Capital, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie die 32 Unternehmen. Unsere Fonds Investoren.

Kontakt:
Dr. Julian Zachmann
High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Schlegelstraße 2
53113 Bonn 

Tel: +49 170 930 55 17
Mail: j.zachmann@htgf.de

 

Über Future Capital:

Future Capital (www.future-capital.com) ist eine Public Private Partnership zwischen dem Land Hessen und der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Seit 1999 unterstützen wir Early-stage und Start-up Unternehmen im Gesundheitsbereich mit Capital, Netzwerk und Know-how. Unternehmenssitz ist Frankfurt und wir investieren in unserer Region, aber auch in Deutschland und Europa.

 

Kontakt:

Christian Leikert

Future Capital AG

Hanauer Landstr. 291B

60314 Frankfurt am Main

Tel: +49 (0)69 7104 75150

Mail: christian.leikert@future-capital.com

 

Über Ascenion:

Die Ascenion GmbH (www.ascenion.de) ist ein unabhängiges Technologietransferunternehmen mit besonderer Kompetenz in den Lebenswissenschaften. Sie ist Partner von mehr als 30 Forschungseinrichtungen, Universitäten und Universitätskliniken in Deutschland und Europa. Besondere Stärken sind die Unterstützung von Ausgründungen und die Projektentwicklung. Als Technologietransferpartner des BIH und der Charité hat Ascenion die Gründer und Wissenschaftler begleitet und dazu beigetragen, die Ausgründung zusammen mit dem BIH-Digital Health Accelerator auf den Weg zu bringen. In enger Abstimmung mit dem BIH hat Ascenion die Verhandlung wesentlicher Verträge auf dem Weg zur Gründung und Finanzierung begleitet.

 

Kontakt:

Stanislava Zollner

Ascenion GmbH

Herzogstr. 64

80803 München

Tel: +49 (0)89 3188140

Mail: zollner@ascenion.de

 

Über die IBB Beteiligungsgesellschaft:

Die IBB Beteiligungsgesellschaft (www.ibb-bet.de) stellt innovativen Berliner Unternehmen Venture Capital zur Verfügung und hat sich am Standort Berlin als Marktführer im Bereich Early Stage Finanzierungen etabliert. Die Mittel werden vorrangig für die Entwicklung und Markteinführung innovativer Produkte oder Dienstleistungen sowie für Geschäftskonzepte der Kreativwirtschaft eingesetzt. Seit März 2015 befinden sich zwei von der IBB Beteiligungsgesellschaft verwaltete Fonds in der Investitionsphase, der VC Fonds Technologie Berlin II mit einem Fondsvolumen von 60 Mio. EUR und der VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin II mit einem Fondsvolumen von 40 Mio. EUR. Beide VC Fonds sind finanziert durch Mittel der Investitionsbank Berlin (IBB) und des europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), verwaltet vom Land Berlin. Seit 1997 hat die IBB Beteiligungsgesellschaft über 210 Berliner Kreativ- und Technologieunternehmen in Konsortien mit Partnern ca. 1,52 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt, wovon die IBB Beteiligungsgesellschaft 217 Mio. EUR als Lead-, Co-Lead oder Co-Investor investiert hat.

 

Kontakt:

Ute Mercker

IBB Beteiligungsgesellschaft mbH

Bundesallee 210

10719 Berlin

Tel: +49 (0)30 2125 3201

Mail: venture@ibb-bet.de